Der Deutsche Fachverband für Kassen- und Abrechnungssystemtechnik im bargeld- und bargeldlosen Zahlungsverkehr wurde im Jahre 2012 gegründet. Es war die folgerichtige Reaktion auf die wachsenden Bemühungen des Gesetzgebers und seiner Behörden zur Reglementierung und Inhaftungnahme des Fachgewerbes und der Branche bei der Erfassung, Abrechnung und Abwicklung der Bargeldprozesse in Handel, Gastronomie, Hotellerie usw. Damit einher ging die technologische Entwicklung auf dem Gebiet der elektro-mechanischen Gerätetechnik hin zu elektronischer System- und Netzwerktechnik mit proprietären und pc-basierenden Kassensystemen.
Basierend auf einer nahezu 40-jährigen Tradition auf dem Gebiet des Fachhandels und des Service mit Registrierkassen u. ä. Gerätetechnik im Verbund plädierten deshalb die entsprechenden Unternehmen und Gewerbetreibenden auf eine politische und gesellschaftliche Interessensvertretung.
Am 3. Mai 2012 fand dann die Gründungsversammlung des DFKA e.V. in Berlin statt; am 12.12.2012 war die Registrierung des DFKA e.V. beim Amtsgericht Charlottenburg unter der Nr. VR 32036 B abgeschlossen. Bereits im Januar 2013 erfolgte die Verabschiedung des Ehrenkodex des DFKA e.V., der für alle Mitglieder bindend ist.
Welt der Kassen – gestern und heute
Die Idee einer Registrierkasse stammt von einem Uhrmacher zum Ende des 19. Jahrhunderts und sollte schon damals der Überwachung der Bargeldprozesse im Einzelhandel dienen. Hierbei ging es vor allem um die zentrale Ablage des Geldes und die fehlerfreie Ermittlung von Verkaufssummen aus unterschiedlichen Waren eines Einkaufs und des Tagesumsatzes. So entstand schon früh der Bedarf an mehreren Summenregistern, sortiert nach zeitlichen Abläufen (Tages-, Wochen-, Monatsregister) und Personaleinsatz. Mit der Industrialisierung und der wachsenden Konzentration der Bevölkerung in den Städten entwickelten sich auch die Verkaufseinrichtungen bis hin zu Markthallen und Kaufhäusern, deren Warenumsätze sich rasant erhöhten. Dieser Prozess forcierte auchdie Schnelligkeit der Entwicklung Registrierkassen. Bereits 1910 konnten, auf Basis der wachsenden Elektrifizierung in den Städten, die ersten elektrischen Kassen eingeführt werden, welche die manuelle Rechenwerkkurbel ablösten. So wurde es möglich größere Kassenwerke zu ewegen und weitere Funktionen zu kreieren. Die personelle Erweiterung der Kassenbedienung ermöglichte bis Ende 30er Jahre die Ablösung üblicher Kontore in größeren Warenhäusern.
Bereits Anfang der 40er Jahre vollzog sich, insbesondere in den USA, eine wachsende Spezialisierung der Kassentechnik mit Trennung der Abrechnungslogistik. Kassen in Warenhäusern und größeren Stores stellten spezifische Anforderungen an Warenbuchung und –verfolgung. In kleineren Läden kamen die „berüchtigten Tischrechner mit Schublade“ zum Einsatz. In der Gastronomie bestand von jeher der Wunsch, das Bedienpersonal umsatzmäßig zu überwachen. Damit forderten große Gasthäuser und Restaurants Kassen mit wachsenden Bedienerzahlen. Noch heute findet man in manchem Antiquariat derartige Reliquien und Registrierkassen mit mehr als 10 Bedienern, die auch gewichtsmäßig nur schwer zu bewegen sind.
In den 70er Jahren begann die Einführung von elektronischen Bauelementen in dr Kassenwelt, welche neben dem technologischen Umschwung auch eine Erweiterung von betriebswirtschaftlichen Zwecken darstellte. Die rasante Entwicklung der Elektronik, vor allem der PC- und Softwaretechnologie, führte zu einer Beschleunigung der Warenumschlagslogistik und der finanziellen Prozesse, die letztendlich die Kassenwelt revolutionierte und sie so ihren Einzug in alle gesellschaftlichen Phasen der Wertschöpfung und Akkumulation fand.
Mit der Entwicklung des Internets und damit dem World Wide Web, erfolgte auch die Vernetzung der Registrierkassen und ihrer sie erhielten eine neue Bedeutung für Warenströme und vielfältige Finanzprozesse – einschließlich fiskaltechnischer Anforderungen.
Registrierkassen und Abrechnungssystemtechnik sind aus dem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken. Sie sind die Grundlage geregelter und gesetzestreuer Bargeldprozesse. Ihre Aufgabenerweiterung, im Zusammenhang mit der Weiterentwicklung moderner Technologien, ist noch lange nicht abgeschlossen und wird weitere periphere Prozesse eröffnen bzw. zusammenführen.