Zum gewohnten Bild der Supermärkte und Discounter gehören heute neben den reichhaltigen Angeboten an Waren des täglichen Bedarfs und Textilien insbesondere Lebensmittel, die von zeitlich begrenzter Haltbarkeit und Qualität sind. Der Gesetzgeber hat dazu ein umfangreiches Gesetzespaket geschaffen, um die Gesundheit und das Wohl der Konsumenten zu schützen.
Das Sortiment eines Supermarktes der größeren Kategorie kann bis zu 80.000 Artikel umfassen. Kleinere Märkte kommen auf ca. 10.000 bis 15.000 Artikel.
Diese Artikel dokumentieren sich in den Beständen in den Regalen wie auch in den Lagern. Sie müssen verwaltet werden und d.h. sie sind in ständiger Bearbeitung und Kontrolle. Waren, deren Handelsgültigkeit abgelaufen ist, müssen aus den Regalen genommen werden, andere Artikel müssen wieder nachgefüllt werden, da sie abverkauft wurden. Bestände müssen überwacht, gepflegt und kontrolliert werden. Bestellvorgänge müssen planmäßig und kontinuierlich realisiert werden, ohne dass Versorgungslücken für den Konsumenten eintreten.
Diesen Prozessen geschuldet, wurden seit Anfang der 80er Jahre integrierte Datenverarbeitungssysteme geschaffen, die diese Aufgaben unterstützten und übernahmen. Zunehmend kam dabei der Kassentechnik eine immer stärkere Bedeutung zu, da der so genannte “Point of Sale“ (POS) der Schnittpunkt der Ware/ Geld- Beziehung im Akkumulationsprozeß der Wirtschaft ist.
Die Registrierkassen wurden zunehmend verdrängt und durch Kassenterminals ersetzt, die die Kasse zum Kontroll-, Abrechnungs- und Datenerfassungssystem machten. Darüber hinaus wurden Prozesse integriert, die den Kundendurchlauf verbesserten, Wartezeiten minimierten und überhaupt wesentlich die Ökonomie des Handels erhöhten.
Es ist zur Normalität geworden, dass die Kassiererin an der Kasse mehr als 90 % der Artikel über den Scanner in das Kassenterminal einließt. Der seit Jahren bekannte Barcode ist auf nahezu allen Artikeln vorhanden. Ohne Kassensysteme ließe sich das große Volumen an Artikeln im Lebensmittel und Discounthandel nicht mehr bewältigen, daher unterliegen diese einer kontinuierlichen Weiterentwicklung und entsprechend dem wissenschaftlich-technischen Fortschritt wird in den nächsten Jahren die Anwendung berührungsloser Systeme (elektronisch lesbarer Etikette zur Warenverfolgung und Abrechnung) erfolgen.
Dennoch wird die Registrierkasse im Einzelhandel noch lange ihre Existenz und Berechtigung haben. Boutiquen, Kioske aber auch die kleine Bäckerei, kurzum der kleine Einzelhandel, wird sich weiterhin dieser Technik bedienen. Dies ist nicht zuletzt auch auf die höhere Kostenintensität von Kassensystemen zurückzuführen.
Kassensysteme in Gastronomie und Hotellerie
Der Einzelhandelsumsatz in Deutschland beträgt ca. 500 Milliarden EURO und vollzieht sich zum größten Teil im Bar- bzw. Quasi(ec)-Bar-Bereich, dem Betätigungsfeld von Registrierkassen- und Kassenabrechnungssystemen.
Diese wiederum entwickelten sich zunehmend neben der Grundlage des Nachweises der Bar-Transaktionen und umsatzsteuerlichen Erhebung auch zum Nachweis des waren- und leistungsmäßigen Absatzes. Mittels Registrierkassen und Abrechnungssysteme realisiert sich die vergegenständlichte Wertschöpfung in einem Bargeldwert, der wiederum als steuerliche Bemessung genutzt wird. Dieser Prozess ist für die gesamte Volkswirtschaft von elementarer Bedeutung.
Die Fachbranche ist in ihrer Ausrichtung ein wesentlicher Bestandteil der volkswirtschaftlichen Prozessabläufe, insbesondere im Vollzug des Akkumulationsprozesses. Auf der Basis dieser wirtschaftlichen Bedeutung gilt es, das Fachgewerbe wie auch die gesamte Branche entsprechend aufzustellen, zeitgemäß zu entwickeln und gemäß den gesetzlichen Anforderungen manipulationsfrei zu institutionalisieren.
Die Entwicklung der Kassensysteme in Hotellerie und Gastronomie vollzieht sich in gleichem rasanten Tempo. Dies ist natürlich auf die technischen Entwicklungen ebenso zurück zu führen wie auch auf die ökonomischen Erfordernisse der Rationalisierung und Effektivierung.
Die Gastwirte und Hoteliers sind gezwungen, ihre Ressourcen so qualifiziert einzusetzen, dass sie Ihre Dienstleistungen am Gast kostendeckend und Gewinn bringend honoriert bekommen. So entsprechen die Kassensysteme der Gastronomie und Hotellerie den Dienstleistungs- und Produktionsaufgaben dieser Branche. Kassenterminals übernehmen hierbei neben dem Registrierungs- und Abrechnungsprozess immer mehr Kommunikationsaufgaben zwischen Gast und Unternehmen. Der Gast orientiert sich zwar am Angebot des Gastwirts oder Hoteliers aber entwickelt seinen Bedarf zunehmend selbständig. Dies betrifft das Hotelzimmer wie auch die angebotenen Speisen. Um diese Entwicklung realisieren zu können, werden mit den Kassensystemen immer mehr Informationen bearbeitet, die sich auf die Erfüllung der Bedürfnisse der Gäste nach Schnelligkeit und Qualität/Quantität konzentrieren. Moderne Kassensysteme entsprechen in Technologie und Logistik den Dienstleistungsprozessen. Dabei ist insbesondere die Mobilität der Systeme heute ein zunehmendes Erfordernis. Funkgesteuerte Terminals im operativen Dialog mit dem Gast gewährleisten eine schnelle Reaktion auf die Bestellung und Wünsche des Gastes.
Damit wird eine höhere Kundenfrequenz und eine Umsatzsteigerung erreicht und letztendlich eine stärkere Kundenzufriedenheit bewirkt.